Es war bereits dunkel, als unser Tross von 3 Autos mit Schaffhauser Kennzeichen die Halle in Turbenthal zwischen Aldi und Hanfplantage endlich gefunden hatte. Frisch und munter betraten wir die moderne Halle und merkten beim Einwärmen alsbald, was im folgenden Spiel alles gegen einen Sieg für KJS sprechen würde: Erstens, wir waren sieben – sie waren 14. Zweitens, wir hatten keinen Torhüter. Drittens, der Schreibende feierte sein postoperatives Comeback und betrachtete sich als einzigen Kreis nicht gerade als Stütze. Viertens: Turbenthal steht im Moment auf dem zweiten Platz – wir auf dem siebten. Und, füntens: das neue Chancen-Errechnungstool der HRV Ost Homepage errechnete unsere Siegeschancen auf ungefähr 28 %...
Nichtsdestotrotz startete unsere dezimierte Mannschaft sehr engagiert in die erste Halbzeit und führte nach einer Viertelstunde unglaublicherweise mit 9 zu 7. Walche, der sich löblicherweise ins Tor stellte, zeigte eine hervorragende Leistung und kratzte einige Hundertprozentchancen unserer Gegner im letzten Moment – bis... naja, bis zu dem einen Moment, als Walche mit einem Fehlentscheid des Schiedsrichters nicht einverstanden war, sich sodann seiner Wut Luft machte und beim Versuch den Handball à la Lionel Messi über den Platz zu kicken leider den Schiedsrichter traf. Dieser kam in der Folge nicht umhin, unserem Neo-Goalie kurz vor der Pause die direkte rote Karte zu zeigen. Shit happens. Nach der Pause hatten wir also gar keine Auswechselmöglichkeiten mehr, fuhren jedoch neu mit Quinze im Tor ganz erfolgreich weiter. Wie es für KJS typisch ist, zeigten wir in unserer Aussenseiterrolle sehr viel Kampfgeist. In der Verteidigu
ng standen wir wie eine Eins, sagten vorne Spielzüge an und konnten auch in dieser Halbzeit ob der Torwartleistung von Quinze nur noch staunen. So führten wir noch in der 20. Minute mit 21 zu 17, wussten aber, dass uns früher oder später der Schnauf ausgehen wird. In den letzten zehn Minuten war es dann wirklich so weit, dass unser Spiel einiges an Tempo eingebüsst hatte und unsere Aktionen vor dem gegnerischen Tor zu nichts mehr führten. Es kam wie es kommen musste: die frisch ausgewechselten Turbenthaler vermochten uns in der Schlussphase zu überholen und entschieden das Spiel schlussendlich mit 24 zu 21 für sich. Trotz der Niederlage waren wir, unsere (wenn auch nur zwei) sowie die gegnerischen Fans sehr zufrieden mit unserer Leistung und konnten erhobenen Hauptes ins heimatliche Schaffhausen zurückkehren.